Kann Trauma genetisch weitergegeben werden?

Kann Trauma genetisch weitergegeben werden?

Traumatische Erlebnisse werden nicht nur durch ein verändertes Verhalten weitergegeben, sondern hinterlassen auch Spuren im Erbgut, die psychische Störungen bei den nachfolgenden Generationen begünstigen. Heute weiß man jedoch: Es gibt auch eine biologische Komponente, nämlich die epigenetische Trauma-Vererbung.

Werden Traumata wirklich an die Enkel weitergegeben?

Es ist bewiesen, dass die Nachkommen von Menschen, die den Holocaust überlebt haben, ähnliche Symptome oder Gesundheitsbeschwerden haben wie ihre Eltern oder Großeltern, die dem Holocaust ausgesetzt waren. Was nicht bewiesen ist, dass das durch epigenetische Mechanismen übertragen worden ist.

Kann man wissen vererben?

Vererbt wird nur, was in der Erbsubstanz festgelegt ist. Nun aber berichten amerikanische Forscher im „Journal of Neuroscience“, dass Lamarck offenbar doch nicht ganz falschlag.

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Warum interessierten sich Genetiker für unsere genetische Grundausstattung?

Lange Zeit interessierten sich Genetiker nur für unsere genetische Grundausstattung, das Genom. Was in den Genen geschrieben steht, ist aber nur von Interesse, wenn diese Gene auch genutzt werden. Und hier erweist sich unser Erbgut als hoch dynamisch. Welchen Einfluss haben die Umwelt oder extreme Erlebnisse?

Wie verändert sich die Genaktivität der Tiere?

Genaktivität verändert. Zudem lässt sich zeigen: Sowohl männliche als auch weibliche Tiere, die in ihrer Kindheit durch eine längere und unvorhersehbare Trennung von der Mutter traumatisiert wurden, haben epigenetische Veränderungen an ihrer Erbsubstanz.

Was geschieht mit den Genen im Mutterleib?

Kleine chemische Veränderungen an den Genen sorgen dann dafür, dass diese an- oder abgeschaltet werden. Das beginnt bereits im Mutterleib: Was die Mutter isst oder trinkt, beeinflusst Stoffwechsel-Gene des Kindes und damit dessen spätere Gesundheit.

Wie kann man epigenetische Veränderungen nachweisen?

In Zusammenarbeit mit anderen Forschergruppen konnte Professor Mansuy epigenetische Veränderungen auch in den Blut-, Ei- und Spermienzellen nachweisen. „Dabei sind jeweils spezifische Gene in diesen Zellen betroffen, was vermutlich auch Auswirkungen auf die Funktion der betroffenen Organsysteme haben kann“, so Mansey.

Kann man ein Trauma erben?

Zu verschieden sind die Erlebnisse und auch die seelische Widerstandskraft des Einzelnen. Dass unverarbeitete Traumata von Eltern auf den Nachwuchs übertragen werden können, davon gehen viele Experten heute allerdings selbstverständlich aus. Sie nennen es transgenerationale Trauma-Weitergabe.

Was ist die Epigenetik?

Die Epigenetik ist eine Wissenschaft und Teil der Biologie und befasst sich damit welche Faktoren die Aktivität gewisser Gene beeinflussen und somit die Entwicklung der Zelle festlegen.

Wie können wir die epigenetischen Merkmale beeinflussen?

Andererseits können wir aber auch bewusst die epigenetischen Merkmale durch unseren Lebensstil und unsere eigenen Verhaltensweisen beeinflussen. In der Wissenschaft werden für die Erforschung der Genetik gerne eineiige Zwillinge untersucht, weil ihr genetischer Code komplett gleich ist.

Welche Rolle spielt der DNS-Strang bei der epigenetischen Markierung?

Ebenfalls eine wichtige Rolle bei der epigenetischen Markierung spielt die sogenannte Histon-Acetylierung: Damit der gut zwei Meter lange DNS-Strang einer Zelle auch in den winzig kleinen Zellkern passt, muss er ganz dicht gepackt werden. Dabei windet sich der Strang um bis zu Hunderttausende Perlen, die Histonkomplexe.

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